Autor: Redaktion avhumboldt.de (TK)

#AvH250 – das Humboldt-Jubiläum 2019Amerika-ReiseDHMItalien-ReiseLandschaftsmalerei

Chimborazo und Krokodil | Objektgeschichten der DHM-Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“

Im Juni 1802 brach Alexander von Humboldt auf, den Gipfel des Vulkans Chimborazo zu bezwingen, der zum damaligen Zeitpunkt als höchster Berg der Welt galt. Unterstützt von indigenen Lastenträgern und in Begleitung seiner Forscherkollegen Aimé Bonpland und Carlos Montúfar gelang es Humboldt, bis auf eine Höhe von knapp 5.600 Metern vorzudringen. Etwa 500 Meter vor dem Gipfel zwang ein Schneesturm die Gruppe zur Umkehr. Trotzdem hatte sie damit den höchsten bis dahin gemessenen Punkt über dem Meeresspiegel erreicht. Dabei beschrieb Humboldt erstmals die Symptome der Höhenkrankheit, die ihn und seine Begleiter plagte.
Diesem antiken Krokodil aus weißem Marmor begegnete Alexander von Humboldt in einem Raum der Vatikanischen Museen in Rom, wo restaurierte antike Tierskulpturen zu einer Art steinernem Zoo arrangiert waren. Nach seiner Amerikareise besuchte Alexander 1805 seinen Bruder Wilhelm in der Stadt und nutzte jede Gelegenheit, um Bibliotheken, Forschungsinstitute und vor allem Museen zu besuchen. Ausgehend von den Erkenntnissen, die er in Amerika gewonnen hatte, interessierte sich Alexander vor allem dafür, wie Bildhauer und Restauratoren mit anatomischen Details umgegangen waren.

Read More
#AvH250 – das Humboldt-Jubiläum 2019GlobalisierungHUMBOLDT ZUM EINSTIEGHumboldtian ScienceNeues aus der Forschung

Faszination AvH

Alexander von Humboldts Forschungsreise in die Neue Welt ist ein Gründungsmoment moderner Wissenschaft. Sie liefert uns Impulse und Grundlagen für ein 21. Jahrhundert, das im Zeichen des Zusammendenkens und Zusammenlebens stehen muss. Von der lange verschütteten Tradition einer Humboldt’schen Wissenschaft aus lassen sich heute, am Ausgang unserer aktuellen Globalisierungsphase, neue Zukünfte denken und entfalten. Das Zusammendenken von Natur und Kultur im Horizont einer Ökologie, die sich mit Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen vernetzt; der Entwurf einer Kosmopolitik, die nicht auf Machtasymme­trie, Inferiorisierung und Abhängigkeit abzielt, sondern die Zirkulation von Wissen zur Grundlage einer sich demokratisierenden Weltgesellschaft macht: Dies sind Kreuzungspunkte eines Denkens, das nicht nur an Aktualität, sondern im Zeichen neu entfachter Nationalismen, neuer Fundamentalismen und neuer globaler Ausgrenzungen vor allem an Dringlichkeit gewonnen hat.

Read More
HiN

HiN XX, 39 (2019)

Inhaltsverzeichnis HiN XX, 39 (2019):

Peter Korneffel, David Blankenstein: „Eine Dauerausstellung über Alexander von Humboldt in der Casa Humboldt in Havanna – der Weg zum ersten Alexander von Humboldt-Museum der Welt“

Christiana Moreno: „‚El favor de la Corte abre todas las puertas‘. Aspectos políticos del viaje americano de Alexander von Humboldt“

Ingo Schwarz: „Bernhard von Lepels Ode An Humboldt. Ein Beitrag zum Theodor-Fontane-Jahr 2019“

Natalia Tkach, Uwe Braun, Martin Röser: „Alexander von Humboldts und Aimé Bonplands Pflanzen im Herbarium der Universität Halle-Wittenberg“

Günter Hoppe: „Alexander von Humboldts Einstellung zum Sammeln“

Reinhard Andress: „Addendum: a second Poem by Eduard Dorsch on the occasion of Humboldt’s 100th birthday“

DOI: 10.18443/hinvol20iss392019
URL: http://dx.doi.org/10.18443/hinvol20iss382019

Read More
#AvH250 – das Humboldt-Jubiläum 2019AusstellungskatalogeDHMHUMBOLDT ZUM EINSTIEGHumboldts Vita

Pyrenäen-Landschaft und Totenmaske | Objektgeschichten der DHM-Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“

Von den Brüdern Humboldt wird Wilhelm häufig als der Sesshafte wahrgenommen – obwohl auch er viele Jahre seines Lebens im Ausland verbrachte und zu zahlreichen Reisen aufbrach. Ein Grund für diese Wahrnehmung mag im visuellen Gedächtnis zu den Humboldt‘schen Reisetätigkeiten liegen. Anders nämlich als Alexander fertigte Wilhelm nur wenige Zeichnungen auf seinen Reisen an. Das Gemälde der Pyrenäen, die der älterer der Humboldt-Brüder im Jahr 1799 auf seinem Weg nach Spanien bereiste, zeichnet ein anderes Bild.
Als Alexander von Humboldt am 6. Mai 1859 im Alter von 89 Jahren in Berlin verstarb, fertigte Gustav Hermann Blaeser unmittelbar danach die Totenmaske an. Die Abformung des Gesichts mit Gips oder Wachs unmittelbar nach Eintreten des Todes war im 19. Jahrhundert eine gängige Methode. Die Masken dienten zu wissenschaftlichen und pädagogischen Zwecken. Denn sie fanden unter anderem in der Künstlerausbildung Verwendung.

Read More
#AvH250 – das Humboldt-Jubiläum 2019Amerika-ReiseDHMZeitgenossen

Feueropal und Aztektisches Gefäß | Objektgeschichten der DHM-Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“

Der Feueropal
Haben Sie schon einmal Steine von einer Reise mitgenommen? Gesteine und Mineralien waren neben Pflanzen das wichtigste Sammelgebiet Alexander von Humboldts. Mehr als tausend Exemplare, die von Humboldts Reisen zeugen, werden heute allein im Berliner Naturkundemuseum aufbewahrt.
Das aztekische Gefäß
Ob Maximilian Franck das Gefäß jemals in der Hand hielt oder nur auf Distanz abzeichnete, muss offenbleiben. Entsprechend wissen wir nichts zu seinem Material oder Gebrauch. Aus heutiger Perspektive ähnelt es einer Teekanne, mit Henkel hinten und dem Ausguss in Form eines Kopfes vorne. Ins Auge fallen unter anderem die Kopfbedeckung und der Ohrschmuck.

Read More
#AvH250 – das Humboldt-Jubiläum 2019Amerika-ReiseBerlinDHMVideo/Film/TVZeichnungen und Skizzen

Schreibtisch und Lama | Objektgeschichten der DHM-Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“

Was erzählt ein Schreibtisch über seinen Besitzer? Alexander von Humboldts Schreibtisch ist schlicht, aus Birkenholz und mit gewachster Leinwand bedeckt, er hat zwei große Schubladen und ein abnehmbares Zeichenbrett. Humboldt kaufte ihn 1827 unmittelbar nach seiner Übersiedlung von Paris nach Berlin und nutzte ihn über 30 Jahre lang bis zu seinem Tod 1859 – unter anderem für die Anfertigung des zweiten Teils seiner Kosmos-Vorlesungsreihe.
Zusammen mit einer kleinen Reisegesellschaft durchquerte Alexander von Humboldt Gebiete wie das heutige Venezuela, Peru, Mexiko, Ecuador und Kuba. Anders als bei ähnlichen Expeditionen üblich, begleitete die Gruppe kein professioneller Reisezeichner. Stattdessen dokumentierte Humboldt seine Eindrücke in den meisten Fällen selbst. Dabei nutzte er Linienzeichnungen, die dem klassizistischen Geschmack seiner Zeit entsprechend die Natur in möglichst präzisen Konturen festhielten. Diese Zeichentechnik erlaubte zugleich die äußerst rasche Anfertigung von Skizzen. So entstanden in Alexander von Humboldts Amerikaaufzeichnungen etwa 450 Abbildungen von Landschaften, Pflanzen und Tieren.

Read More