Alexander von Humboldt, Briefe aus Russland 1829. (Akd.-Verl. 2009)
Band 30 der Schriftenreihe „Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung“
Alexander von Humboldt: Briefe aus Russland 1829
Die Hauptarbeitsergebnisse der Forschungsstelle werden in den Bänden der von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) herausgegebenen, im Vorhaben betreuten Schriftenreihe „Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung“ (Akademie Verlag, Berlin) vorgelegt.
Band 30:
Alexander von Humboldt: Briefe aus Russland 1829. Herausgegeben von Eberhard Knobloch, Ingo Schwarz und Christian Suckow. Mit einem einleitenden Essay von Ottmar Ette, Berlin: Akademie-Verlag, 2009. 330 S., 6 schwarz-weiße Abbildungen, gb. ISBN 978-3-05-004596-2
Dieser Band wird am 18. Januar 2010 im Einstein-Saal der BBAW präsentiert.
Einen Einblick in die Editionsarbeit der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle zur Herausgabe der Russland-Korrespondenz gibt das ausführliche ARD.de-Interview mit Dr. Ingo Schwarz und Prof. Dr. Eberhard Knobloch:
- Teil I des Interviews: „Ihr wie immer unleserlicher Humboldt“. Humboldts handschriftlicher Nachlass
- Teil II des Interviews: „Er schrieb mit spitzer Feder auf dem Knie“. Das Entziffern von Humboldts Briefen
Pressestimmen
Wolfgang R. Dick (Acta Historica Astronomiae, Bd. 11):
„Der wissenschaftliche Apparat ist hervorragend angelegt. […] Die Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle hat mit ihrer Schriftenreihe […] Maßstäbe bei der wissenschaftlichen Edition gesetzt.“
Klaus Steinke (IFB-Informationsmittel, Juli 2010):
„Abgesehen von den wissenschaftshistorisch immer noch relevanten Ergebnissen der Rußlandreise stellt die Korrespondenz auch ein kulturhistorisch bedeutsames Zeugnis der engen deutsch-russischen Wissenschaftskontakte jener Zeit sowie der gesamten deutschen Sibirienforschung dar.“
Blick ins Buch
Aus dem Klappentext:
Humboldt konnte die bereits während seines Freiberger Studiums geknüpften russischen Kontakte während seiner russisch-sibirischen Reise 1829 wesentlich erweitern. Der hier vorliegende Band bietet in einer kommentierten Edition die heute erfassten 76 Briefe, die während der Reise 1829 von Humboldt geschrieben und an ihn gerichtet wurden. In Auswahl aufgenommen wurden zusätzlich 21 vor der Reise (1812 und 1827-1829) verfasste, für das Verständnis der Zusammenhänge aufschlussreiche Schreiben.
Die Korrespondenz vermittelt einen guten Einblick in das Reisegeschehen, informiert über Kontakte und spezielle empirische Forschungen während der Reise, lässt aber stets auch die weit ausgelegten Forschungsstrategien erkennen, die für Humboldts gesamtes Denken und Schreiben charakteristisch sind. Sie belegt die Zusammenarbeit mit russischen Wissenschaftlern und Vertretern des öffentlichen Lebens (insbesondere dem russischen Finanzminister und Schirmherrn der Reise, Graf Georg von Cancrin) und die Einflussnahme Humboldts auf die Gestaltung der Beziehungen zwischen russischer und westeuropäischer Wissenschaft. Sein anhaltendes Interesse galt dabei Russland, Sibirien und Zentralasien nicht nur als begrenzten Regionen, sondern zugleich immer den globalen Zusammenhängen der geowissenschaftlichen Erscheinungen im Vergleich der von ihm bereisten Gebiete der Neuen mit denen der Alten Welt. Die Reisebriefe erlauben neue Einblicke in diese wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge. Den französisch geschriebenen Briefen sind deutsche Übersetzungen beigegeben, eine sorgfältige Kommentierung dokumentiert textliche Besonderheiten und erschließt für sich nicht ohne weiteres verständliche inhaltliche Bezüge. Eine Chronologie der Reise, Orts-, Personen- und Sachregister ermöglichen eine rasche Orientierung im gesamten Band. (Quelle: Akademie-Verlag)
Weitere Publikationen zu Humboldts Russisch-Sibirischer Reise 1829
In der edition humboldt digital, die vom Akademienvorhaben Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet und herausgegeben wird, sind erschienen und kostenfrei zugänglich:
- Das erstmals edierte Tagebuch der russisch-sibirischen Reise 1829 von Humboldts Reisebegleiter Christian Gottfried Ehrenberg.
- Humboldts Briefwechsel mit Christian Gottfried Ehrenberg, hg. von Anne Wendt
Das ebenfalls an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften beheimatete Deutsche Textarchiv (DTA) hat den zweibändigen Bericht Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere (1837/1842) von Gustav Rose, Humboldts zweitem wissenschaftlichen Reisebegleiter, als digitalen Volltext bereitgestellt. Der Text der beiden insgesamt mehr als 1300 Seiten umfassenden Bände wurde vollautomatisch per Optical Character Recognition (OCR) erfasst und entsprechend dem DTA-Basisformat (DTABf) strukturiert. Er kann nun mit Ehrenbergs und künftig auch mit Alexander von Humboldts Aufzeichnungen der gemeinsamen Reise vernetzt werden.