Anlässlich der von David Blankenstein und Bénédicte Savoy kuratierten Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“, die vom 21. November 2019 bis 19. April 2020 im Deutschen Historischen Museum zu sehen ist, haben Diana Bustamante Escobar und Stephan Ahrens für das Zeughauskino eine Reihe von Filmen zusammengestellt, die sich mal direkt, mal unausgesprochen auf Alexander von Humboldt und dessen Lebenswerk beziehen. Zum Auftakt der sechsteiligen Humboldt-Retrospektive läuft am Donnerstag, dem 28. November 2019, um 20:00 „Aguirre, der Zorn Gottes“ von Werner Herzog.
Aguirre als Anti-Humboldt. Er will das ihm fremde Land nicht beschreiben, sondern bezwingen und ausbeuten. Eine Truppe von Konquistadoren unter der Führung von Gonzalo Pizarro steckt auf der Suche nach El Dorado im Amazonasgebiet fest. Ein kleiner Trupp, zudem auch Lope de Aguirre (Klaus Kinski) gehört, wird auf Flößen ausgesandt, um Nahrung und Hilfe zu finden. Aber Aguirre meutert, fährt mit dem Trupp weiter die Amazonas-Quellflüsse aufwärts und erklärt, besessen von der Suche nach Gold, den behäbigen Guzman (Peter Berling) zum „König von El Dorado“. Werner Herzog erzählt den kolonialen Feldzug als eine Reise ins Delirium.
„Aguirres Größenwahn, seine Maßlosigkeit sind die des Kolonialismus. Nicht an der Natur selbst geht Aguirre schließlich irre […], sondern am imperialistischen Verhalten zu ihr.“ (Kraft Wetzel) Anders als für den Forschungsreisenden Humboldt, der sich noch in bedrohlichen Situationen für unwirtliche Gegenden begeistern konnte, ist die Natur für Aguirre ein Feind. In seinen waghalsig gedrehten Aufnahmen, die von der Schönheit der Natur zeugen, zieht Werner Herzog sich wie uns in den Bann des Urwalds.
Zeughauskino
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
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Eingang an der Ostseite des Zeughauses
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