„Die zweitgrößte Beleidigung des Menschen sei die Sklaverei …“ Daniel Kehlmanns neu erfundener Alexander von Humboldt
erschienen in HiN XIII, 25 (2012)
Daniel Kehlmann gibt vor, mit seinem Roman Die Vermessung der Welt „verschwiegene oder übersehene Wahrheiten sichtbar“ zu machen. Dadurch, dass er die Leser bewusst im Zweifel lässt, was historisch belegt und was erfunden ist, entstehen Missverständnisse. Frank Holls Beitrag analysiert die wichtigsten Charakteristika des Kehlmann’schen und des historischen Alexander von Humboldt und weist nach, dass diese nicht übereinstimmen. Der Aufsatz fragt nach Kehlmanns Rolle, der in der Öffentlichkeit gerne die Pose des Gelehrten einnimmt, seine Erfindungen jedoch nicht offenlegt und sie als angebliches Humboldt-Zitat sogar in einem wissenschaftlichen Text publiziert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass alle, die etwas für ihre Allgemeinbildung tun möchten, bei Die Vermessung der Welt an der falschen Adresse sind.
Inhalt:
1. Der Humboldt-Hype
2. Der echte und der erfundene Humboldt
3. Fakten und Fiktion
3.1 Der inhumane Humboldt
3.2 Die Indianerskelette
3.3 Humboldts Mutter
3.4 Der uniformierte Humboldt
3.5 Der kleinw�chsige Humboldt
3.6 Der p�dophile Humboldt
3.8 Der unliterarische Humboldt
3.9 Der Humboldt’sche Vermessungswahn
3.10 Die Sklaverei
3.11 Darwin und die Abstammung vom Affen
4. Die Wirkung
5. Kehlmann – der Gelehrte
Zitierweise