DLF-Gesprächsreihe zum Humboldt-Forum: Bénédicte Savoy zu Humboldts Rolle in der Sammlungsgeschichte ethnologischer Objekte im 19. Jh.
„Die Geschichte der Objekte ist absolut wichtig“
In der Reihe: „Das Humboldt-Forum und seine Geschichte(n)“ hat der Deutschlandfunk die Berliner Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy interviewt. Im Gespräch mit Henning Hübert spielte auch Alexander von Humboldt eine wichtige Rolle.
Die Geschichte des Kunstmarktes für exotische Gegenstände sei kaum erforscht, so Bénédicte Savoy. Viele Objekte seien sehr gerne gekauft worden, weil sie die Ursprünge der Menschheit symbolisierten und nicht der fremden Kultur wegen.
Aus der Transkription des Interviews:
Hübert: Alexander von Humboldt, der starb ja 1859. Merken sie, wo er die Hand drauf hatte, ein Mann, der ja wahnsinnig gerne kartografiert hat, alles ganz genau verzeichnet hat?
Savoy: Ja. In Berlin, in Dahlem sind ein großer Teil der Objekte aus Mesoamerika, aus Südamerika, Teile von seiner Sammlung oder von Objekten, die er zurückgebracht hat, und das gilt auch nicht nur für Berlin, weil ja Alexander von Humboldt ein halber Franzose war. So ist das auch in Paris. Alexander von Humboldt hat Objekte mitgebracht einerseits und andererseits hat er in den Jahrzehnten danach, als er älter wurde, vermittelt. Mehr