Alexander von Humboldts Adressbuch liegt erstmals in einer wissenschaftlichen Edition vor
Das Adressbuch Alexander von Humboldts
Zum Hintergrund
Im Jahr 2011 erwarb die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, unterstützt von der Wüstenrot Stiftung, der Berliner Niederlassung der Siemens AG und den Freunden der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. ein Adressbuch, das Alexander von Humboldt ab ca. 1835 bis zu seinem Lebensende (6. Mai 1859) geführt hat.
Dieses einzigartige Dokument gibt Einblicke in den Personenkreis, mit dem der berühmte Gelehrte im Kontakt stand. Vielfach erlauben vermerkte Adressen, sofern sie mit den Berliner Adressbüchern abgeglichen werden konnten, eine annähernde Datierung der Einträge. Zahlreiche genannte Personen waren auch Korrespondenzpartner Humboldts. Auf einigen Seiten finden sich Notizen, die Humboldt wahrscheinlich als Gedächtnisstützen festhielt, um sie in Gesprächen, Briefen oder in seinen Schriften zu verwenden.
Zur Publikation
Die Transkription der Handschrift wurde erstmals 2017 vom Berliner Humboldt-Forscher Dr. Ingo Schwarz (BBAW) elektronisch veröffentlicht. Das Dokument enthält eine Transkription des Adressbuches, die als work-in-progress-Publikation gedacht ist und in Zukunft ergänzt werden kann.
Die von Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Ulrich Päßler über mehrere Jahre erstellte wissenschaftliche Transkription der komplexen Handschrift gibt erstmals Einblick in eines der persönlichsten Dokumente aus Humboldts Berliner Jahren.
Alexander von Humboldt, Ingo Schwarz (Hrsg.), Ulrich Päßler (Mitarb.): Adressbuch Alexander von Humboldts. BBAW / Akademienvorhaben Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung. 201 Seiten. Version: 01. Berlin: edoc-Server der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 2017.
- URL: https://edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/docId/2740
- URN: urn:nbn:de:kobv:b4-opus4-27406
- Digitalisat der Handschrift (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)
Zu den Herausgebern/Bearbeitern
INGO SCHWARZ studierte Englisch und Russisch an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU); 1979 Promotion an der HU; seit 1989 Mitarbeiter, 2008–2014 Arbeitsstellenleiter der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle an der BBAW. Herausgeber zahlreicher Schriften Humboldts, zuletzt der „Gutachten und Briefe zur Porzellanherstellung 1792–1795“ (mit Dagmar Hülsenberg, 2014) und der „Gutachten und Briefwechsel zur Glasherstellung 1792–1797“ (mit Dagmar Hülsenberg, 2016).
ULRICH PÄßLER, Studium der Geschichts- und Politikwissenschaften in Tübingen, Freiburg und Amherst/Mass. 2007 Promotion an der Universität Mannheim. 2008–2011 Mitarbeiter der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW. Seit 2011 Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2016 des Akademienvorhabens „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ (BBAW). Herausgeber zahlreicher Schriften Humboldts, zuletzt der Briefwechsel mit Samuel Thomas von Soemmerring (2016), Carl Sigismund Kunth (2016) und Karl Ludwig Willdenow (2016).