Alexander von Humboldts Sicht auf indianische Kunst
Autor: Ursula Thiemer-Sachse
erschienen in: HiN II, 2 (2001)
Alexander von Humboldt war außerordentlich aufgeschlossen für Zeugnisse menschlichen Tuns – bei aller Leidenschaft für wissenschaftliche Naturerfassung und bei der Begeisterung über Naturerscheinungen, die er in Südamerika beobachten konnte und die ihm im Vergleich zu denen in Europa als außerordentlich erschienen. Die emotionale Verarbeitung des Geschauten und Erlebten, die geistige Durchdringung und künstlerische Umsetzung war für ihn wesentlich. Sein Anliegen war offensichtlich, die gewaltige Welt menschlichen Geistes zu begreifen. Daher war es nicht nur mancher bewundernde oder kritische Blick auf menschlichen Kunstfleiß, der aus seinen Aufzeichnungen und Werken erkennbar ist. Humboldt entwickelte eine komplexe Sicht – auch auf indianische Kunst, eine Sicht, deren innere Widersprüchlichkeit aus der Wechselwirkung von Anschauung, gefühlsmäßiger Annäherung und wissenschaftlichem Hinterfragen geprägt war. >> zum Beitrag von Ursula Thiemer-Sachse