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Feueropal und Aztektisches Gefäß | Objektgeschichten der DHM-Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“

Feueropal

Feueropal, Fundort: Real del Monte, Zimapan, Hidalgo, Mexiko, leg. Alexander von Humboldt © Museum für Naturkunde Berlin, Foto: Hwa Ia Götz, MfN
Feueropal, Fundort: Real del Monte, Zimapan, Hidalgo, Mexiko, leg. Alexander von Humboldt © Museum für Naturkunde Berlin, Foto: Hwa Ia Götz, MfN

Haben Sie schon einmal Steine von einer Reise mitgenommen? Gesteine und Mineralien waren neben Pflanzen das wichtigste Sammelgebiet Alexander von Humboldts. Mehr als tausend Exemplare, die von Humboldts Reisen zeugen, werden heute allein im Berliner Naturkundemuseum aufbewahrt.

Eingeschlossen in graues, vulkanisches Gestein ist hier honiggelb das Mineral Opal zu erkennen. Der Opal stammt aus Zimapán in Mexiko, wo Humboldt allerdings selbst nie war. Vermutlich kam der Opal in Mexiko-Stadt in seinen Besitz. Durch Alexander von Humboldt gelangte die Probe aus den Bergen Mexikos nach Europa in die Hände von Wissenschaftlern, die sie analysierten und klassifizierten.

Humboldts Gesteinssammlungen verweisen einerseits auf sein breites Interesse an der anorganischen Natur und seine umfassende Reisetätigkeit. Andererseits vermitteln sie, wie europäische Wissenschaftler im frühen 19. Jahrhundert zunehmend die außereuropäische Welt nach eigenen Maßstäben kategorisierten. Forschungsreisen waren unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Prozesses, in dem Europa seinen globalen Herrschaftsanspruch legitimierte. Heute ist der Opal mit dem Namen Humboldt verbunden – von den Menschen, die ihn mithilfe ihres lokalen Wissens aus dem Berg förderten, erfahren wir hingegen nichts.

Aztekisches Gefäß

Maximilian Franck, Zeichnung Nr. 28 (Inv. Am2006,Drg.128), 1829, Detail © The Trustees of the British Museum
Maximilian Franck, Zeichnung Nr. 28 (Inv. Am2006, Drg. 128), 1829, Detail © The Trustees of the British Museum

Ob Maximilian Franck das Gefäß jemals in der Hand hielt oder nur auf Distanz abzeichnete, muss offenbleiben. Entsprechend wissen wir nichts zu seinem Material oder Gebrauch. Aus heutiger Perspektive ähnelt es einer Teekanne, mit Henkel hinten und dem Ausguss in Form eines Kopfes vorne. Ins Auge fallen unter anderem die Kopfbedeckung und der Ohrschmuck.

Maximilian Franck besuchte während seiner Reise nach Mexiko 1829/30 das Nationalmuseum in Mexiko-Stadt sowie zahlreiche Privatsammlungen. Sein gutes Netzwerk ermöglichte dem böhmischen Künstler den Zugang zu altmexikanischer Kunst. Franck trug 81 Blatt mit insgesamt 600 Zeichnungen und über 500 Kleinskulpturen zusammen. Diese transportierte er auf seiner Rückreise über Philadelphia und New York bis nach Paris, wo er die Objekte feilbot.

In der französischen Hauptstadt traf Franck auf Alexander von Humboldt. In einem Gutachten für den Direktor des Louvre sprach Humboldt sich nicht nur für den Erwerb der Kleinskulpturen aus. Er empfahl auch den Kauf der Zeichnungen als unverzichtbare Ergänzung der Sammlung des Louvre. Das nationale Kunstmuseum erwarb jedoch lediglich die Skulpturen. Die Zeichnungen gelangten später in das British Museum nach London.

Objektgeschichten

Deutsches Historisches Museum 

Ausstellung „Wilhelm und Alexander von Humboldt“ (21.11.2019 – 19.04.2020)

Redaktion avhumboldt.de (TK)

Dr. Tobias Kraft (TK) ++ Homepage ++ Redaktionsleitung avhumboldt.de (früher Humboldt im Netz) seit 2001 sowie Mitglied im Editorial Board des Open Access Journals HiN – Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien seit 2002 ++ Studium der Romanistik, Germanistik, Medienwissenschaft und Geschichte an der Universität Bonn und an der Universität Potsdam ++ 2008–2013 Promotion zu Alexander von Humboldt am Lehrstuhl für französisch- und spanischsprachige Literatur (Prof. Dr. Ottmar Ette), Institut für Romanistik, Universität Potsdam ++ seit Januar 2015 Arbeitsstellenleiter im Langzeitvorhaben "Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung" (AvH-R) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ++ Initiator und seit 2019 Leiter des "Proyecto Humboldt Digital (ProHD) – Initiative zur Fortbildung in den Digitalen Geisteswissenschaften / Iniciativa para la Capacitación en Humanidades Digitales (La Habana/Berlin)".

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