HiN XXIII, 44 (2022)
Eine neue Ausgabe der HiN ist erschienen. In diesem Beitrag stellen wir die im Juni 2022 veröffentlichte Ausgabe vor.
HiN XXIII, 44 enthält Artikel folgender Autorinnen und Autoren:
- Karin Reich, Elena Roussanova (deutsch)
- Dagmar Hülsenberg (deutsch)
- Peter Korneffel (deutsch)
- Jie-Oun Lee (deutsch)
- Eberhard Schulz-Lüperetz (deutsch)
- Ulrich Stottmeister (deutsch)
- Petra Werner (englisch)
- Frank Holl (deutsch)
INHALTSVERZEICHNIS HiN XXIII, 44 (2022)
DOI: 10.18443/hinvol23iss442022 URL: https://doi.org/10.18443/hinvol23iss442022
Ulrich Päßler konnte im September 2019 den verschollen geglaubten Brief von Carl Friedrich Gauß an Alexander von Humboldt vom 17. August 1832 wiederfinden. Dieser Brief stammt aus der Anfangsphase von Gauß’ erdmagnetischen Forschungen. Gauß gibt an, sich erst vor einem halben Jahr in dieses Gebiet gewagt zu haben, das bislang Humboldt vorbehalten war. Die wichtigsten Themen des Briefes sind der Einfluss der Temperatur auf die magnetischen Eigenschaften sowie die Methoden der Magnetisierung von Nadeln und Stäben. Der Brief füllt eine wichtige Lücke in der Korrespondenz zwischen Gauß und Humboldt und ergänzt unsere Kenntnisse über bisher kaum wahrgenommene Forschungsfelder von Gauß. Karin Reich und Elena Roussanova legen eine kritische, umfassend kommentierte Edition des Briefes vor und führen in die wichtigsten Kontexte ein. >> zum Beitrag
Alexander von Humboldt gehört zu den ersten Fachleuten, die für die sichere Beherrschung technischer und ökonomischer Prozesse gleichzeitig naturwissenschaftliche und kameralistische Kenntnisse anwendeten und dabei weiterentwickelten. Durch die allseitige Betrachtung von Herstellungsvorgängen gelang es ihm, für seine Vorgesetzten gut durchdachte Vorschläge zur Gestaltung der Rohstoffverarbeitung zu formulieren. Nach einigen Fakten aus seinem kameralistischen und hüttenmännischen Studium belegt Dagmar Hülsenberg dies in ihrem Beitrag anhand von Beispielen belegt. Dazu gehören u. a. die Anlage von Gradierwerken, der Einsatz hochwertiger Rohstoffe in der Steingutfertigung, die Anwendung von Komplexrohstoffen zur Glasschmelze, die Auswahl effektiver Wasserräder, die Dimensionierung der Gaskanäle in Porzellanbrennöfen sowie der Einsatz von Flussmitteln für die Roheisenschmelze. Bei der Ausreichung eines königlichen Kredites für die Blaufarbenherstellung zeigte sich der Kameralist. >> zum Beitrag
Seit 1950 erschienen weltweit über hundert Briefmarken mit Alexander von Humboldt und/oder seinen grafischen Arbeiten als Motive. Peter Korneffel verarbeitete die komplette Sammlung der Marken aus über 25 Ländern zu dem Buch Alexander von Humboldt. Weltmarken sowie zu mehreren philatelistischen Ausstellungen und Vorträgen. Der Festvortrag vom 5.9.2019 in Berlin zum offiziellen Erscheinen der Sonderbriefmarke 250. Geburtstag Alexander von Humboldt bildet die Grundlage zu diesem Beitrag. Die Motive, ihre Gestaltung, ihre thematische Kontextualisierung, sowie die Herausgeber und die Zeitpunkte des Erscheinens der jeweiligen Briefmarken dokumentieren eine teils zufällige und teils überraschende Humboldt-Rezeption. Recherchierte Hintergründe zu den Ausgaben und Illustrationen vertiefen hierin eine bislang weitestgehend unbekannte Rezeptionsgeschichte. >> zum Beitrag
Jie-Oun Lee untersucht in seinem Beitrag mit narratologischen Methoden die spezifische Erzählweise in Alexander von Humboldts Kosmos und deutet sie auf ihre naturanschaulichen Implikationen hin. Wir konnten im Kosmos einen Erzähler feststellen, den man in der Literaturwissenschaft als einen auktorialen Erzähler bezeichnen würde. Dieser Erzähler verwandelt sich im Laufe der Zeit in andere Erzählfiguren wie in die „denkende Betrachtung“, den „ordnenden Geist“ usw. Die Natur wird von ihrem Standpunkt aus erlebend beschrieben. In konkreten Textteilen tritt ein Textsubjekt auf, das sich mithilfe der „Analogien“, „Person als Authentizität“ und „modaler Werte“ als kompetentes Diskurs-Subjekt des jeweiligen naturwissenschaftlichen Bereichs konstituiert. Die erzählstrategischen oder epistemischen Stichworte im Kosmos sind naturwissenschaftliches Wissen, Experimente, Messen, Beobachten und die neuesten Messinstrumente. Neben ihnen sind Analogie, Authentizität und modale Werte wichtige erzählerische Episteme. >> zum Beitrag
Die beiden Forschungsreisenden Alexander von Humboldt und Ulrich Jasper Seetzen haben sich
während der gemeinsamen Studienzeit in Göttingen kennengelernt und sich dort über ihre Arbeiten zur Naturkunde ausgetauscht. Später brach Seetzen, wie Humboldt, zu einer großen Expedition
auf, die ihn als ersten Europäer durch das zentrale Afrika führen sollte. Seine Forschungen im Nahen
Osten gelten bis heute als Pionierleistungen der Orientalistik. Das Unternehmen fand auf der arabischen Halbinsel ein vorzeitiges, tragisches Ende. Über die Beziehung der beiden Kommilitonen
während ihrer Göttinger Zeit war bislang wenig bekannt. Ein kürzlich entdecktes Brieffragment ermöglicht neue Einblicke. Es erweist sich als eine Abschrift Seetzens aus einem bislang unbekannten
Brief des einundzwanzigjährigen Humboldt über dessen Helgolandreise 1790. Eberhard Schulz-Lüpertz stellt das Brieffragment vor, das nun im Zusammenhang mit weiteren Quellen ermöglicht, diese Jugendfreundschaft besser zu bewerten. >> zum Beitrag
Aus Archivfunden und historischen Zeitungsberichten rekonstruiert Ulrich Stottmeister die Lebensspuren von August Schmidt (1802–1832) während seiner Tätigkeit im Ural als Mineraloge und Bergwerksverwalter. Ausführlich werden die von Schmidt angewendeten naturwissenschaftlichen Analysemethoden beschrieben, mit denen ihm der eindeutige Nachweis der ersten gefundenen Ural-Diamanten gelang. Schmidt überbrachte Alexander von Humboldt (1769–1859) einen der Diamanten als Geschenk seines Vorgesetzten, Adolphe Graf von Polier (1795–1830), und erhielt die Gelegenheit, Humboldt seine eigenen Ideen zur technischen Modernisierung und zur Energieeinsparung vorzustellen. Der frühe Tod von August Schmidt, der im Ural Fjodor Fjodorowitsch Schmidt genannt wurde, verhinderte weitgehend die Verwirklichung dieser Ideen, während die Abweichungen der Vornamen zu gerichtlichen Auseinandersetzungen um seinen Nachlass führten. >> zum Beitrag
Albert Berg (1825–1884) was the first director of the Silesian Art Museum in Breslau. He was supported by a network of sponsors, who advised him on planning his trips and bought paintings (or arranged purchases). A particularly important mentor, as Petra Werner shows in her article, was Alexander von Humboldt from 1849, also the singer Amalie Joachim. Berg made a number of important contacts with fellow students during his law studies in Bonn. He formed a particularly close relationship with Friedrich Franz II von Mecklenburg-Schwerin, who, in 1844, invited Berg to a journey. This expedition marked the beginning of a lifelong friendship. Friedrich Franz II bought numerous paintings from Berg and worked behind the scenes to organize Berg’s career. >> read full article
Frank Holl: Hinweis zum Beitrag von Irene Prüfer Leske in HiN, Bd. 22, Nr. 43 (2021) >> zum Hinweis
HiN XXIII, 44 (2022) als PDF-Druckversion
HiN 22, 44 (2022) is a super interesting new volume. However, the two feedback buttons don’t work (please try clicking on „Feed der Einträge“ or „Kommentare Feed“; http://www.avhumboldt.de/?feed=comments-rss2. I am working on a MacBook.
Susanne Renner