Neuerscheinung: Humboldts „Kosmos“ erstmals in chinesischer Übersetzung
Alexander von Humboldt goes China
Übersetzung von Humboldts „Kosmos“ in China erschienen
Während seiner Forschungsreise durch Russland, Sibirien und Zentralasien im Jahr 1829, der zweiten großen hemisphärischen Reise nach der Expedition in die Tropen Amerikas (1799–1804), die ihn weltberühmt machte, kam Alexander von Humboldt bis zur chinesischen Grenze. Möglich war ihm dies nur aufgrund „einer kleinen Erweiterung unserer Reisepläne“, wie er dem russischen Finanzminister Georg von Cancrin in einem Brief vom 23. Juli 1829 mitteilte. Denn den ursprünglichen Planungen gemäß hätte Humboldt von Tobolsk aus über Omsk und den Südlichen Ural den Rückweg nach Moskau und Sankt Petersburg antreten sollen.
Dank seiner eigenmächtigen Änderung der vorgesehenen Reiseroute erreichte Humboldt Anfang August den Altai und am 17. August 1829 schließlich den chinesischen Grenzposten Baty, wo er mit dem örtlichen Befehlshaber zusammentraf. Seinem Bruder Wilhelm schrieb er bereits kurz vor dem Abstecher an die chinesische Grenze: „[N]ous toucherons le céleste Empire. […] On se souvient d’un tel accident pour le reste de la vie.“
Knapp 200 Jahre später ist Humboldt auf dem für ihn so bedeutungsvollen Weg ins „himmlische Reich der Mitte“ einen großen Schritt weiter und nun vielleicht erstmals wirklich dort angekommen: In China ist Mitte September 2023 die erste Übersetzung des ersten Bandes von Humboldts „Kosmos“ erschienen, besorgt von der Germanistin Gao Hong.
Alexander an Wilhelm von Humboldt, Ust-Kamenogorsk, 13. August 1829:
„[N]ous toucherons le céleste Empire. […] On se souvient d’un tel accident pour le reste de la vie.“.