DLF – Studiozeit, 30.07.09: Erwerben Forscher neues Wissen durch Reisen?
In der Deutschlandfunk „Studiozeit – Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ vom 30. Juli 2009 wurde im Rahmen der Besprechung der 5. internationalen und interdisziplinären Alexander-von-Humboldt-Konferenz in Berlin die Frage diskutiert, inwieweit das Reisen die Wissensproduktion von (reisenden) Wissenschaftlern beeinflusst und bestimmt.
Im Gespräch mit dem DLF äußern sich zur Entwicklung des Reiseberichts in der Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts Oliver Lubrich (FU Berlin), Sven Werkmeister (Universidad Nacional de Colombia, Bogotá) und Dirk Hoffmann (Bolivian Mountain Institute, La Paz, Bolivia).
Die Frage ob Forscher durch Reisen neues Wissen erwerben ist sehr vielschichtig! Insbesondere müsste zunächst das jeweilige Fachgebiet identifiziert werden, z.B. Geographen, Geologen, Botaniker, Zoologen etc.. Spätestens durch die moderne Technik (Satelliten/Internet) ist jeder „Winkel“ der Erde via Satellitenaufnahmen zoombar. Nichtsdestotrotz gibt es z.B. in vielen Urwäldern Südamerikas bzw. Papua-Neuguineas ständig Entdeckungen bislang unbekannter Pflanzen- und Tierarten. Von der Tiefsee ganz zu schweigen. Forscher im klassischen Sinn sind geradezu angehalten Reisen zu unternehmen, da sie ansonsten überwiegend auf Quellenstudium angewiesen sind.