Alexander von Humboldt auf Facebook
Alexander von Humboldt ist, wie uns die aktuelle Forschung aufzeigt, nicht nur der erste Theoretiker der Globalisierung gewesen. Er ist auch der Verfasser eines an internen und externen Verweisstrukturen reichen und hochkomplexen Werkes, das – im Verbund mit seinen Reiserouten und dem weltweiten Korrespondentennetz, das Humboldt intensiv pflegte – bereits 1999 treffend mit „Netzwerke des Wissens“ tituliert wurde. Unter diesem Namen präsentierte zum 200. Jubiläum der Amerika-Reise (1799-1804) in Bonn und Berlin eine große Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in beeindruckender Vielfalt das Leben und Werk des preußischen Naturforschers, Schriftstellers und Forschungsreisenden.
Wie sehr Humboldt die Vorzüge eines „social networks“, wie es heute längst zum Alltag unserer global vernetzten Kommunikation geworden ist, begrüßt hätte, bleibt angesichts des in seinem letzten Lebensjahr veröffentlichten Hilferufs, man möge doch bitte davon absehen, ihm ständig Briefe zu schreiben, da er kaum noch zu seiner eigentlichen Arbeit – der Vollendung des Kosmos – komme, zu bezweifeln. Zu jener Zeit erreichten ihn im Jahr bis zu 2.000 Postsendungen, in unsere Zeit übersetzt entspricht das fast 6 Emailanfragen am Tag. Für einen beinahe 90-jährigen Mann allerdings eine Zumutung.
Doch fasziniert hätten ihn die Möglichkeiten und veränderten Bedingungen global vernetzter Kommunikation und sozialer Interaktion im 21. Jahrhundert sicher.
Auf Facebook, der wohl bekanntesten „social network“-Plattform der Welt, gibt es nun eine sogenannte „Gemeinschaftsseite“ zu Alexander von Humboldt (Anmeldung erforderlich). Hier finden sich zur Zeit allerdings nur der von Wikipedia übernommene, einführende Artikel sowie ein für diese Seiten üblicher Live-Stream, der alle auf Facebook statt findende Kommunikation, in der das Stichwort „Alexander von Humboldt“ auftaucht, sammelt und in Echtzeit abbildet.
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