HiN 25 in der Presse: die Kritik der Humboldt-Forschung an „Die Vermessung der Welt“
Anlässlich des Kinostarts von Die Vermessung der Welt möchten wir hier einige Artikel der Tagespresse vorstellen, in denen sich u.a. Ottmar Ette zur Romanvorlage äußert:
Die österreichische Zeitung Der Standard verweist am 29.10.2012 vor allem auf die aktuelle Ausgabe von HiN (XIII, 25 2012) mit dem Schwerpunkt „À propos Kehlmann“, die hier auch schon angekündigt wurde (vgl. unser Post vom vom 26. Oktober 2012). Dabei wird vor allem die skeptische Haltung der Humboldt-Experten gegenüber einer „Kehlmannisierung“ des Bildes Alexander von Humboldts und Carl Friedrich Gauß‘ hervorgehoben. >> Mehr
Die Märkische Allgemeine vom 10.11.2012 (Artikel von Rüdiger Braun) verweist zwar auch auf jenen thematischen Schwerpunkt der aktuellen HiN, geht aber genauer auf das Dossier und die Kritik von Seiten der Wissenschaft ein. So kritisiere Ottmar Ette, dass der historische Alexander von Humboldt kein Revolverheld und sicher kein Päderast gewesen sei, als den man ihn im Roman dargestellt habe. Laut Frank Holl verfälsche der Roman sogar bewusst Schilderungen Alexander von Humboldts und rücke ihn so in ein schlechtes Licht. >> Mehr
Anna Grieben erläutert in den Potsdamer Neuesten Nachrichten vom 16.11.2012, dass laut Ottmar Ette der Roman zwar als Unterhaltung und Wissenschaftskritik gelungen sei, wegen der Reproduktion zahlreicher Humboldt-Klischees aber sicher nicht als literarischer Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte gelesen werden dürfe. Diese Kritik steht zum Teil im Gegensatz zu derjenigen aus den deutschen Feuilletons. Die Kritiker sind sich einig darüber, dass die Gefahr bestünde, die literarischen Schilderungen als historische Wahrheit zu verstehen, zumal auch der Roman keinen Aufschluss über die Quellen seines Autors gibt. Dennoch könne der Roman und nun auch der Film neues Interesse an Alexander von Humboldt, seinem Werk und seiner Wissenschaft wecken, so die Hoffnung der Forschung. >> Mehr