31.10.2014, Kolloquium: Michael Zeuske und Ottmar Ette zu Alexander von Humboldt und Anton Wilhelm Amo, Berlin
Alexander von Humboldts Netzwerke
Kolloquium zu Alexander von Humboldt und Anton Wilhelm Amo
Eine Veranstaltung der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle und des BMBF-Verbundprojekts „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“
Einführung Ulrike Leitner (BBAW) und Tobias Kraft (Universität Potsdam)
Michael Zeuske (Universität Köln): A. v. Humboldt über Sklaverei in Spanisch-Amerika und in der Karibik Wirtschaftsform, Sklavenrevolution, Schicksale
Humboldt kam als Feind des Jakobinismus und der Sklaverei nach Spanisch-Amerika. In seinen Tagebüchern beschreibt er Szenen des Lebens Versklavter. Michael Zeuske stellt Alexander von Humboldt als scharfsinnigen Kritiker der sogenannten Atlantic slavery (Plantagensklaverei und Sklavenhandel) in beiden Teilen Amerikas vor und erläutert dessen Einschätzung von Sklaverei unter moralischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dabei setzt sich der Referent vor dem Hintergrund der modernen Sklaverei-Forschung auch kritisch mit Alexander von Humboldts Auffassungen auseinander.
Ottmar Ette (Universität Potsdam, Akademiemitglied): Anton Wilhelm Amo. Eine Philosophie der Aufklärung zwischen Europa und Afrika
Anton Wilhelm Amo gehört zu den faszinierendsten Gestalten der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als Sklave von den Holländern an den Wolfenbütteler Hof verschenkt, wird er dort zu einem brillanten Denker der Aufklärung, zum „schwarzen Philosophen“. Ottmar Ette versucht in seinem Vortrag, die verschüttete Tradition eines Denkens zwischen Europa und Afrika sowie jenseits des Biographischen die Konturen eines Philosophierens ohne festen Wohnsitz freizulegen, das unseren Blick auf das 18. Jahrhundert verändert.
Termin und Ort
31.10.2014, 11:00 Uhr
Eintritt frei
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Einstein-Saal, Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin
Weitere Informationen
Janina Wolfs
wolfs@bbaw.de